Die beiden Haupttypen der Ferngläser sind die optisch einfachen Theatergläser und die aufwändigeren Prismenferngläser.
Die traditionell gebauten Theatergläser, früher auch Operngläser oder Operngucker genannt, sind leichte und kleine binokulare Ferngläser nach dem Galilei-Fernrohr-Prinzip. Theatergläser
ermöglichen eine nur geringe Vergrößerung zwischen 1,5- und 5-fach (häufig in den Versionen 2,5x18 bis 3x28 hergestellt). Sie enthalten pro Strahlengang lediglich eine konvexe Objektivlinse und
eine konkave Okularlinse, welche direkt ein aufrechtes Bild erzeugen. Prismen zur Bildumkehr sind daher nicht nötig. Theatergläser werden von Opern-, Theater-, Kabarett- oder Musicalbesuchern
benützt. Die einfache optische Konstruktion ermöglicht allerdings nur ein kleines Gesichtsfeld und die Abbildungsqualität ist geringer als in den ähnlich großen Kompakt-Ferngläsern auf
Dachkantprismenbasis. Daher wurden schon bald nach Erfindung der Prismenferngläser auch kompakte Prismen-Fernglasversionen mit geringer Vergrößerung für den Theaterbesuch angeboten.
Prismenferngläser basieren demgegenüber auf dem Kepler-Fernrohr-Prinzip und enthalten ein Prismensystem zwischen Okular und Objektiv, welches einerseits das zunächst auf dem Kopf stehende Abbild
wieder aufrichtet und andererseits bei hochwertiger Abbildung eine kompakte Bauweise ermöglicht. Von der Baugröße her unterscheidet man heute vereinfacht zwischen Kompakt- oder Taschenferngläsern
(die auch als Theater- und Museumsgläser angeboten werden und bis etwa 300g wiegen), Universalgläsern (Feldstecher im engeren Sinne, zwischen etwa 400 und 1200g) und Großferngläsern mit
Objektivöffnungen ab etwa 66mm, die eher auf Stativen Verwendung finden. Die Bezeichnungen variieren aber etwas.